World Women's Day Interview mit Lidia

Interview
Chiara Lippke
World Women's Day Interview mit Lidia

Hallo liebe Lidia, könntest Du uns kurz erzählen, wer Du bist und was Dich dazu motiviert hat, Deine Geschichte zu teilen?

Mein Name ist Lidia, 28 Jahre alt, und ich bin leidenschaftliche Bodybuilderin. Ich wollte meine Erfahrungen teilen, da ich fest daran glaube, dass gemeinsam geteilte Geschichten eine Quelle der Inspiration und der Stärke für uns alle sein können. Außerdem denke ich, dass ich mit meiner Erfahrung anderen Frauen auch Mut machen kann, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Ziele zu erreichen.

Welche Aspekte Deines Lebens und Deiner Persönlichkeit definieren Dich am meisten?

Der Sport ist ein wesentlicher, wenn nicht sogar der wichtigste Bestandteil meines Lebens und auch ein Spiegelbild meiner Persönlichkeit. Dieser Lebensstil hat mir viel beigebracht. Bodybuilding ist ein Lifestyle, der mich persönlich fasziniert, besonders das Thema Disziplin. Erfolg beim Bodybuilding hängt voll und ganz von der eigenen Leistung und vor allem der Willensstärke ab, sowohl im Gym als auch außerhalb. Diese Leistungsstärke lässt sich auch in andere Lebensbereiche übertragen.

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Was bedeutet es für Dich, eine Frau zu sein?

Frausein bedeutet für mich, alles zu können, aber nichts zu müssen. Zu allem fähig zu sein und keine von der Gesellschaft auferlegten Klischees erfüllen zu müssen. Eine Frau kann alles erreichen, was sie möchte. Deshalb sehe ich das Bodybuilding als eine Art Botschaft: Ich habe meinen Körper selbst geformt nach meinem eigenen Bild. Außerdem bedeutet Frausein für mich, gefühlvoll, empathisch, emotional, sinnlich und intuitiv zu sein und gleichzeitig aber auch stark, entscheidungsfreudig und voller Energie zu sein und so auch wahrgenommen zu werden. Letzteres ist leider manchmal nur mit super viel Kraftanstrengung und Kampf möglich.

Bodybuilding ist immer noch eine Sportart, in der Frauen weniger vertreten sind als Männer. Hast Du aufgrund Deines Geschlechts Vorurteile oder Herausforderungen in diesem Sport erlebt? Wenn ja, wie gehst Du damit um?

Ich begegne zum Glück immer weniger Vorurteilen, aber ich denke, die größte Herausforderung war, mit Äußerungen wie: „Ich finde es super, dass Du so sportlich aktiv bist, aber mach nicht zu viel, werde nicht zu muskulös!“ umzugehen. Ich habe gespürt, dass von Frauen erwartet wird, einem Idealbild zu entsprechen, und Muskeln nicht zu diesem Idealbild gehören, da sie als "männlich" gelten. Es war am Anfang schwer, dem entgegenzuwirken und meinen Weg zu gehen.

Welche Auswirkungen hat der Sport auf Dein Selbstvertrauen, Deine mentale Stärke und Deine Selbstwahrnehmung?

Der Sport hat eine sehr große Wirkung auf meine Selbstwahrnehmung und meine Selbstliebe. Ich widme mir selbst diese Zeit, verwirkliche mich und lerne meinen Körper ganz neu kennen. Langfristig entwickelt man eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem Körper und stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Man traut sich Dinge zu, für die man früher andere Menschen bewundert hat. Ziele zu erreichen macht happy und dieses Gefühl nutzt sich niemals ab. Sport steigert also Dein physisches Wohlbefinden und Dein psychisches Wohlbefinden gleichermaßen! Und das hängt unmittelbar mit dem Selbstbewusstsein zusammen: Denn wer sich in seinem eigenen Körper wohl fühlt, der tritt automatisch selbstbewusster auf.

Was war der eindrucksvollste Moment, der Dich besonders auf Deinem Weg bestärkt hat?

Den einen Moment gibt es nicht. Ich finde, es ist die Summe aller Momente, die diesen Weg so besonders machen. Aber wenn ich einen Moment wählen müsste, wären es die Wettkämpfe. Dort erhält man für seinen Lebensstil die Bestätigung durch Experten. So war es jetzt bei meiner ersten Wettkampfsaison, als meine harte Arbeit durch eine gute Platzierung anerkannt wurde.

Gibt es Ratschläge oder Tipps, die Du anderen Frauen geben kannst, die in Betracht ziehen, mit dem Bodybuilding zu beginnen oder in einer männlich dominierten Sportart Fuß zu fassen?

Frauen sollten sich auf keinen Fall von der Gesellschaft bremsen lassen. Es ist wichtig, ihre eigenen Träume zu verwirklichen und den eigenen Weg zu gehen. Wir Frauen sind zu allem fähig und sollten den Mut haben, einfach zu machen, ohne nach Links oder Rechts zu schauen. Wenn es Dich glücklich macht, dann mach es. Und viel wichtiger: Kein Mensch sollte aufgrund seines Geschlechts diskriminiert oder benachteiligt werden.

Welche Veränderungen oder Entwicklungen würdest Du Dir wünschen, um die Geschlechtergleichstellung sowohl im alltäglichen Leben als auch im Sport zu fördern?

Es ist wichtig, dass wir dieses Schwarz-Weiß-Denken ablegen, aber auch unter Frauen mehr Zusammenhalt zeigen, uns austauschen und gegenseitig Mut machen, Neues zu wagen.

Welche Inspiration möchtest Du anderen Frauen gerne mit auf den Weg geben?

Ich möchte jede Frau dazu inspirieren, ihre Träume zu leben und ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten. Einfach den eigenen Weg gehen und sich nicht von Selbstzweifeln bremsen lassen. Wenn wir ein freiheitliches, selbstbestimmtes Leben führen möchten, müssen wir dafür einstehen und handeln. Um auf Dauer glücklich zu leben, müssen wir uns selbst wertschätzen, aus unserer Komfortzone herauskommen und Neues wagen.

Was bedeutet der World Women’s Day für Dich?

Frau zu sein ist eine Superpower. In einer Welt, die von wachsenden Unterschieden und zunehmenden Extremen geprägt ist, sollten wir uns für Zusammenhalt einsetzen. Der Women’s Day ist für uns nicht nur ein Anlass zu feiern, sondern auch eine Gelegenheit, den Zusammenhalt unter Frauen zu fördern.

Chiara Lippke

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